Stockente

By Andreas Trepte (Own work) [CC-BY-SA-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons
By Andreas Trepte (Own work) [CC-BY-SA-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

Die Stockente (Anas platyrhynchos), in älterer Literatur auch noch als Märzente bezeichnet, ist eine Vogelart aus der Familie der Entenvögel (Anatidae).

Die Stockente ist die größte und am häufigsten vorkommende Schwimmente Europas und die Stammform der Hausente. Ausgewachsene Männchen sind mit ihrem grünmetallischem Kopf, dem gelben Schnabel und dem weißen Halsring unverwechselbar. Die Weibchen sind unscheinbarer hellbraun mit einer dunklen Längsstreifung. Im Flug wird bei beiden Geschlechtern der blaue Flügelspiegel sichtbar, der weiß umrandet ist. Der Flug ist schnell und gerade. Stockenten fliegen fast senkrecht auf.

Sie kommt im größten Teil Eurasiens, im äußersten Norden Afrikas sowie weiten Teilen Nordamerikas vor und ist auf Neuseeland und in Australien als Brutvogel eingeführt. Ihre Häufigkeit ist darauf zurückzuführen, dass sie sowohl bei der Art ihrer Brutplätze als auch ihrer Aufenthaltsorte wenig anspruchsvoll ist. Sie besiedelt sowohl Gewässer aller Art in der Großstadt als auch Kleinstgewässer der Ackerflur. Ähnlich anspruchslos ist sie in ihrer Nahrung. Sie ist eine ausgesprochen omnivore Art, die alles frisst, was sie hinreichend verdauen und ohne große Aufwendungen erlangen kann. Neue Nahrungsquellen werden von dieser Art schnell erkannt und unverzüglich genutzt. Stockenten können maximal 110 Kilometer pro Stunde schnell fliegen, ihre Lebenserwartung beträgt bis zu 15 Jahre.

 

Stockenten werden bis zu 58 Zentimeter lang, ihre Flügelspannweite beträgt bis zu 95 Zentimeter.

Das Prachtkleid des Erpels ist grau mit brauner Brust, bräunlichem Rücken und schwarzen Ober- und Unterschwanzdecken. Der Kopf ist metallisch grün mit weißem Halsring darunter, der Schnabel grün-gelb. Am Hinterrand der Flügel befindet sich ein metallisch blaues, weiß gesäumtes Band, der Flügelspiegel. Die schwarzen Federn an der Schwanzspitze sind zu Erpellocken aufgerollt. Das Männchen trägt im Zeitraum zwischen Juli und August sein Schlichtkleid und sieht dabei dem Weibchen zum Verwechseln ähnlich. Lediglich anhand der Schnabelfärbung lässt sich in dieser Zeit das Geschlecht bestimmen, denn der Schnabel des Männchens ist weiterhin deutlich gelb, wogegen der Schnabel des Weibchens dunkelgrau bis braun ist. Das Weibchen hat eine braun-grau gesprenkelte Färbung, wodurch die Tiere an Land gut getarnt sind. Das einzig Auffällige ist der blaue Flügelspiegel, der dem des Männchens entspricht.

Beim Mauserverlauf gibt es erhebliche individuelle, aber auch populationsspezifische Unterschiede. Bei mitteleuropäischen Stockenten wechseln die Erpel zu Beginn der praenuptialen Mauser im Zeitraum zwischen Juli und August zunächst das Schwingengefieder und sind dann für drei bis fünf Wochen flugunfähig. Währenddessen erfolgt der Wechsel des übrigen Gefieders. Erst im Dezember ist die anschließende Entwicklung des Prachtkleides abgeschlossen. Die postnuptiale Mauser beginnt bei Stockentenerpeln bereits Mitte Mai mit dem Abwurf der mittleren Steuerfedern, während die Weibchen noch brüten. Es folgt dann die Mauser des Kleingefieders. Bei Weibchen findet die Schwingenmauser im September statt und der Kleingefiederwechsel in Brutkleid im Zeitraum zwischen Oktober und November.

Stockenten haben etwa 10.000 Daunen und Deckfedern, die sie vor Nässe und Kälte schützen. Sie fetten dieses Federkleid immer ein, so dass kein Wasser durch das Gefieder dringt. Die Bürzeldrüse an der Schwanzwurzel liefert das Fett. Die Ente nimmt das Fett mit dem Schnabel auf und streicht es damit ins Gefieder. Auf dem Wasser wird die Ente von einem Luftpolster getragen. Die Luft hält sich zwischen dem Daunengefieder, und die Deckfedern schließen die Daunen ab. Zusammen mit dem Fettpolster unter der Haut verhindert die eingeschlossene Luftschicht, dass Körperwärme verloren geht und die Ente auskühlt.

Eine Besonderheit bei den Stockenten wie bei etlichen Entenarten ist, dass sie – eine Analogie zu den Säugetieren – einen Penis besitzen (siehe Penis der Vögel).

 

Seite „Stockente“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. März 2013, 09:23 UTC. URL: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stockente&oldid=115341135 (Abgerufen: 19. März 2013, 20:52 UTC)